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Ma

Marketing

Das ist ein weites Feld.

Einführung in das Element: Marketing

Das Marketing für Mediationsdienstleistungen stellt eine besondere Herausforderung dar, da es sich um eine Dienstleistung handelt, die oft in sehr sensiblen und emotionalen Kontexten angeboten wird – und momentan eher kontra-intuitiv ist. Mediator*innen helfen Konfliktparteien dabei, eine einvernehmliche Lösung zu finden und bieten damit eine wertvolle Alternative zu langwierigen und oft kostspieligen gerichtlichen Auseinandersetzungen an. Gleichwohl bieten sie ein Verfahren an, das entgegen der üblichen Gewohnheit eskalierter Konfliktparteien verläuft und verlangt, dass die Konfliktparteien, die sich zumeist schon lange Zeit aneinander abgearbeitet haben, an einen Tisch setzen sollen mit einem Berater, der explizit keine Fachexpertise mitbringt, sondern den Glaube an die Kraft unmittelbarer Kommunikation propagiert. Das widerspricht in erster Linie den unmittelbaren Erfahrungen der Konfliktparteien. Weshalb das Mediationsangebot zunächst zweifelnd, kritisch bis absurd aufgenommen wird – jedenfalls, wenn es um den eigenen Konflikt geht.

Deshalb bedarf es eines ausgefeilten, äußerst reflektierten Marketing-Ansatzes. Sowohl selbständige Mediatoren als auch solche, die in Organisationen angestellt sind, profitieren von einem gezielten und strategischen Marketingansatz, um ihre Dienstleistungen bekannt zu machen und Vertrauen bei potenziellen Kunden zu schaffen.

Marketing für Selbständige Mediatoren

Selbständige Mediatoren müssen sich intensiv darum bemühen, ihre Sichtbarkeit und Glaubwürdigkeit am Markt zu erhöhen. Hier einige Strategien, die dabei helfen können:

  1. Professioneller Online-Auftritt: Eine ansprechende Website, die die Dienstleistungen klar und verständlich darstellt, ist unerlässlich. Es sollte deutlich gemacht werden, welche Art von Konflikten der Mediator bearbeitet, welche Methoden angewendet werden und welche Vorteile die Mediation bietet. Testimonials und Fallstudien können zur Glaubwürdigkeit beitragen.
  2. Suchmaschinenoptimierung (SEO): Durch gezielte SEO-Maßnahmen kann die Website in den Suchergebnissen weiter oben platziert werden. Hierzu gehört die Verwendung relevanter Schlüsselwörter, regelmäßige Blogbeiträge zu Themen der Mediation und Konfliktlösung sowie die Optimierung der technischen Aspekte der Website.
  3. Netzwerken und Kooperationen: Der Aufbau eines starken Netzwerks ist essentiell. Kooperationen mit Anwälten, Beratern und anderen Dienstleistern können zu Empfehlungen führen. Regelmäßige Teilnahme an Branchenveranstaltungen und Konferenzen hilft ebenfalls, die eigene Bekanntheit zu steigern.
  4. Social Media: Präsenz auf sozialen Medienplattformen wie LinkedIn, Twitter und Facebook kann dabei helfen, potenzielle Kunden zu erreichen und die eigene Expertise sichtbar zu machen. Regelmäßige Posts zu relevanten Themen und Interaktionen mit Followern fördern die Bekanntheit und das Vertrauen.
  5. Weiterbildung und Zertifikate: Regelmäßige Weiterbildung und der Erwerb von Zertifikaten können die eigene Kompetenz unterstreichen und im Marketing hervorgehoben werden.

-> Ausführlich dazu im entsprechenden Blogbeitrag (s.u.)

Marketing für Mediatoren in Organisationen

Mediatoren, die in Organisationen angestellt sind, stehen vor anderen Herausforderungen. Sie müssen nicht nur das Vertrauen der Mitarbeiter gewinnen, sondern auch die Unterstützung des Managements sicherstellen. Hier einige Strategien:

  1. Interne Kommunikation: Die Mediationsdienstleistungen sollten intern regelmäßig kommuniziert werden. Dies kann durch Intranet-Artikel, Newsletter und interne Schulungen geschehen. Es sollte klar gemacht werden, wie Mitarbeiter die Dienstleistungen in Anspruch nehmen können und welche Vorteile dies hat.
  2. Workshops und Schulungen: Regelmäßige Workshops und Schulungen zum Thema Konfliktmanagement können das Bewusstsein und die Akzeptanz der Mediation erhöhen. Solche Veranstaltungen bieten auch eine Gelegenheit, die eigenen Kompetenzen und Erfolge darzustellen.
  3. Erfolgsgeschichten: Anonymisierte Fallstudien und Erfolgsgeschichten können innerhalb der Organisation geteilt werden, um die Effektivität der Mediation zu demonstrieren. Positive Rückmeldungen von Mitarbeitern, die von der Mediation profitiert haben, können ebenfalls hilfreich sein.
  4. Unterstützung des Managements: Das Management sollte die Mediationsdienstleistungen aktiv unterstützen und fördern. Dies kann durch offizielle Ansprachen, das Einbeziehen der Mediation in Unternehmensrichtlinien und durch das Vorleben einer konstruktiven Konfliktkultur geschehen.
  5. Integration in die Unternehmenskultur: Die Mediation sollte als integraler Bestandteil der Unternehmenskultur etabliert werden. Dies erfordert eine kontinuierliche Arbeit und das Engagement aller Organisationsebenen.

Insgesamt erfordert das Marketing für Mediationsdienstleistungen eine Kombination aus Präsenz, Glaubwürdigkeit und kontinuierlicher Kommunikation. Sowohl selbständige Mediatoren als auch solche in Organisationen müssen gezielt Vertrauen aufbauen und die Vorteile ihrer Dienstleistungen klar kommunizieren, um erfolgreich zu sein.

Ausbildungsunterlagen zu Marketing

Die Themengebiete der Elemente werden durch Karteikarten erschlossen. Diese sind das Begleitmaterial der Aus- und Fortbildungsveranstaltungen von INKOVEMA.

Aktuelle Karteikarten zum Marketing.

KK 18-Ma 06 – SWOT-Analyse
KK 18-Ma 07 – Arbeitsblatt SWOT-Analyse
KK 18-Ma 08 – Markpositionierung mit Mediation
KK 18-Ma 09 – Arbeitsblatt – Meine Marktpositionierung mit Mediation
KK 18-Ma 10 – Akquise für Mediatoren
KK 18-Ma 11 – Kontaktangebote von Mediatoren
KK 18-Ma 12 – Arbeitsblatt – Meine Kontaktangebote

Beiträge zu: Marketing

Kontaktangebote für Mediationsdienstleistungen

Marketingmaßnahmen von Mediator*innen, um ihre Sichtbarkeit zu erhöhen und erfolgreich zu akquirieren.

Eine Übersicht

Blogbeitrag

Roundup-Post #5 (2023)

Tipps und Anregungen, Mediationskompetenzen anzubieten

Roundup-Post

strategische Mediation

Strategische Mediation

Mediation in Organisationen. Worauf es ankommt, damit sie ankommt. 5 Gründe für eine strategisch ausgerichtete, zukunftsorientierte Mediation.

Blogbeitrag

Strategische Mediation

Das strategische Element der Mediation oder die Anforderungen an Mediation, die sie für Organisationen überhaupt interessant macht.

Blogbeitrag

Roundup-Post #3 (2018)

In welchem Feld der Mediation arbeiten Sie – und was ist das Besondere daran?

Roundup-Post

Strategische Mediation

Das Spezifikum der Mediation. Mediation als zukunftsgewandte Konfliktbearbeitung von Organisationen

Blogbeitrag

5 Gründe, weshalb 9 von 10 Mediatoren nicht von Konfliktvermittlung leben können.

Blogbeitrag

Weiterführende Literatur

FACHBÜCHER:

  • Weiler, E./Schlickum, G.: Praxisbuch Mediation, S. 667 ff., 3. Auflage, München, 2020
  • Haft, F./Schlieffen, K.v.: Handbuch Mediation, Kapitel 5, 3. Auflage, 2016

FACHBEITRÄGE:

  • Gieseler, K. in Trenczek, T./Berning, D./Lenz, C./Will, H.: Mediation und Konfliktmanagement Handbuch: Mediation in Miet-, Wohungseigentums- und Nachbarschaftsbereich, Mediation und Konfliktmanagement Handbuch, S. 576 ff., 2. Auflage, 2017
  • Kassing, U.: Mediation in der Unternehmenskrise, ZKM 2010, 116 ff.
  • Marx, A.: Die Stärke des Einzelnen ist die Stärke der Gemeinde. Community Mediation in den USA, Spektrum der Mediation 64/2016, S. 34 ff.
  • Metzger, T.: Verbreitung der Mediation durch Gemeinwesenmediation, ZKM 2000, 174 ff.
  • Munk, J.U.: Mediation in der Arbeitswelt, ZKM 2002, 219 ff.
  • Niedostadek, A.: Mediation bei Arbeitsplatzkonflikten und der Grundsatz der Freiwilligkeit, ZKM, 2014, S. 55 ff.
  • Niedostadek, André: Akquisemöglichkeiten für Mediation in: Praxishandbuch Professionelle Mediation.

  • Schadow, K.: Elder Mediation. Ein Konzept zur Erhöhung der Lebensqualität und Selbstbestimmung im Alter, Frankfurt am Main, 2016
  • Schwartz, H./ Zierbock, P.: Nachfolge in Familienunternehmen, ZKM 2001, 224 ff.
  • Trenczek, T. in Trenczek, T./Berning, D./Lenz, C./Will, H.: Mediation und Konfliktmanagement Handbuch, Gemeinwesenmediation, S. 582 ff., 2. Auflage, 2017