Als strukturiertes Verfahren, vgl. § 1 Abs. 1 MediationsG (KK 02-Pr 01), ist das Mediationsverfahren phasenorientiert. Dies ist allerdings nicht erst seit der Gesetzesfassung von 2012 der Fall, sondern schon seit jeher ein Wesensmerkmal der Mediationsbewegungen. Der Mediator ist der Herr des Verfahrens und gibt den Prozess in seinem Verlauf vor, in dessen Rahmen die Medianten die Inhalte „gießen“. Zugleich konfigurieren die Inhalte den Verlauf, so dass der Mediator seine Verfahrensherrschaft an ihnen ausrichten muss. Es handelt sich also um einen „atmenden“ Kommunikationsprozess zwischen Mediator und Medianten. In der Literatur werden unterschiedliche Phasenmodelle vertreten. Praktikabel ist ein 6-Phasen-Modell, das im Folgenden vorgestellt wird. Dennoch sei betont, dass es der Praxis und Methodik eines jeden Vermittlers obliegt, wie er das Mediationsverfahren strukturiert.