01 - Grundannahmen - Zukunft

Der Begriff der Zukunft lässt sich mitunter mehrdeutig und sogar widersprüchlich verwenden. Daher ist der Begriff der Zukunft unterschiedlich gefärbt.
Ordnen Sie die Färbungen den nun folgenden Aussagen richtig zu.

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Die Dinge, die auf uns als Menschen zukommen, tun das aus der Zukunft heraus. Sie strebt also von einem Ziel, das vor uns liegt, auf uns zu.
Die Dinge, die wir als Menschen zukünftig erwarten, lassen sich aus dem ableiten, was war und was gerade aktuell ist.

Programm
Prognose

Die Zukunft hat Bedeutung als Reflexionskategorie in der
Konfliktbearbeitung. Nicht selten ist der (mögliche) Eintritt eines bestimmten
Ereignisses Anlass für Streit, obwohl der Eintritt eben nicht eindeutig
dem Bereich des Faktischen oder Fiktiven zuzuordnen ist.
Welche der folgenden Aussagen sind zutreffend im Bezug auf das Thema der
Zukunft als Reflexionskategorie in der Konfliktbearbeitung? Kreuzen Sie
an.

Die Vorstellungsinhalte der Zukunft sind zwar unbeständig, aber stets für die aktuelle Realität wirkmächtig und real beeinflussend.
Der mentale Entwurf von Personen und Systemen in der Zukunft setzt eine spezifische Denkform voraus.
Der Mensch stellt sich seine Zukunft vor, um auf mögliche Gefahren aufmerksam zu werden, falsche Entscheidungen zu verhindern und richtige Gelegenheiten im Jetzt zu nutzen.
Die Fähigkeit des Menschen, sich und andere in die Zukunft zu entwerfen, ist eine "natürliche" Gegebenheit menschlichen Daseins.

Der Vergleich zwischen Vergangenheit und Zukunft ist von großer Bedeutung für die Konfliktbearbeitung.
Kreuzen Sie die Aussagen an, die zutreffen.

Nur in der Vergangenheit sind Fakten und Fiktionen trennbar. Für die Zukunft ist diese Trennung nicht möglich. Das Nichtentscheidenkönnen, was in Zukunft Fakt ist oder Fiktion bleibt, ist wesentlich für Entscheidungen in der Gegenwart.
Gerade innerhalb eines Konflikts wird häufig abgeleitet, wer der Konfliktparteien in der Vergangenheit Zukunftsvorstellungen hatte, die Realität wurden, und wer nicht. Wer hatte recht und wer nicht – das wirkt auf die Konfliktkommunikation unmittelbar ein.
Den Konfliktparteien fällt es häufig schwer, anzuerkennen, dass auch die wahrgewordenen Zukunftsvorstellungen in der Vergangenheit Fiktionscharakter hatten. Mithin wird der nachträgliche Abgleich zwischen Zukunftsvorstellung und eingetretener Realität zum kritischen Umgang im Rahmen der Reflexion.
Bedeutsam für die Bearbeitung sozialer Konflikte ist die Differenz des Zeitpunkts von Vergangenheit und Zukunft.

Häufig geraten Parteien in Konflikte, weil sie die Zukunft vorauszusehen glauben, ohne zu merken, dass dabei Fakten und Fiktionen verwischen.
Welche der folgenden Situationen macht genau diese Problematik deutlich? Kreuzen Sie an.

Unternehmer A, dem ein kleines Familienunternehmen gehört, nimmt an, dass seine Mitarbeiter zukünftig demotiviert sein werden. Er möchte eine leistungsorientierte Vergütung einführen. Seine Arbeitnehmer, die mit dem Arbeitsklima bis dahin sehr zufrieden waren, sind enttäuscht über das Misstrauen ihres Arbeitgebers und reichen die Kündigung ein.
Unternehmer A, der zusammen mit seinem Vater, Unternehmer B, das Familienunternehmen führt, möchte die Aufträge mit dem Zweck der Arbeitserleichterung und Zeitersparnis zukünftig online abwickeln. Sein Vater, der das Gleiche schon vor Jahren ausprobiert hat und damals gescheitert ist, antwortet darauf: "Das hatte ich schon probiert. Das funktioniert nicht. Wir bleiben bei dem Altbewährten."
Unternehmer A, der seine Arbeitnehmer mit der selbstständigen Bestellung von (für die Aufträge benötigten) Arbeitsmaterialien im Namen der Firma auf Vertrauensbasis beauftragt hat, findet heraus, dass sein Arbeitnehmer B diese unkontrollierte Erlaubnis zu Privatzwecken nutzt. Unternehmer A kündigt dem Arbeitnehmer B.

Die Fähigkeit des Menschen, sich und andere in eine Zukunft zu entwerfen, ist keine „natürliche“ Gegebenheit menschlichen Daseins, sondern eine errungene und gesellschaftlich etablierte Kulturleistung des Menschen.
Entscheiden Sie, ob diese Aussage wahr oder falsch ist.

Wahr
Falsch

Die Zukunft nimmt für uns Menschen vielerlei Formen an, was auch ihre unterschiedliche Bedeutung für die Mediation verdeutlicht.
Ordnen Sie die Formen und die damit verbundenen Vorstellungen über den Zukunftsbegriff einander zu.

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Zukunftsvorstellung als Entscheidungsinstrument
Zukunftsvorstellung als Möglichkeitsraum
Zukunft als Mittel zur massenhaften und flexiblen Kooperation

Zukunft als Reflexionskategorie
Zukunft als Raum des Fortschritts
Zukunft als Dritte Realität

Die Zukunft kann in unterschiedlichen Gestalten innerhalb der Mediation auftreten.
Ordnen Sie die Bedeutungen der Zukunft der jeweilig dazu passenden Erklärung zu.

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Zukunft als Reflexionskategorie
Zukunft als Fortschrittsmöglichkeit
Zukunft als Dritte Realität

Die Zukunft als Vorstellung ist unbeständig, aber für die aktuelle Realität wirkmächtig und real beeinflussend. Die Zukunftsvorstellung dient dazu, auf mögliche Gefahren aufmerksam zu werden, falsche Entscheidungen zu verhindern und richtige Gelegenheiten zu nutzen. Sie ist ein Entscheidungsinstrument.

Die Zukunft ist unumgänglich, füllbedürftig aber vom Menschen gestaltbar. Die Zukunft ist die Vorstellung von einem Zeitraum, der möglichkeitseröffnend daherkommt und auf deren Realisierung der Mensch Einfluss ausübt.

Die Zukunft erfasst alles, was ausschließlich durch soziale Kommunikation kreiert wird und was innerhalb zwischenmenschlicher Absprachen existiert. Sie gibt unserer kognitiven Fähigkeit den Raum, Gespräche über Dinge zu führen, die gar nicht existieren, sondern von uns erfunden werden, sog. Fiktionen.

Die Zukunft eröffnet einen Raum des Fortschritts.
Welche der folgenden Aussagen trifft nicht auf diese Vorstellung der Zukunft zu?
Kreuzen Sie an.

Die Zukunft kann nicht sicher vorhergesagt werden. Sie ist bereits ausgewachsen, aber auch unsicher und unbekannt. Dinge und Situationen kommen aus der Zukunft einfach auf den Menschen zu. Dem Menschen wohnt jedoch grundsätzlich die Fähigkeit inne, auf diese unerwarteten Geschehnisse in der Zukunft flexibel und beweglich zu reagieren.
Die Bedeutung der Zukunft als Raum des Fortschritts für die Mediation wird daran deutlich, dass die Mediation gerade nicht nach Schuld und Berechtigung fragt, sondern Lern- und Entwicklungsmöglichkeiten vor Augen führen möchte, die die Medianten angehen und vereinbaren können.
Die Zukunft als Raum des Fortschritts ist die Vorstellung von einem Zeitraum, der möglichkeitseröffnend daherkommt und auf deren Realisierung der Mensch Einfluss ausübt.
Fortschritt vollzieht sich entscheidend. Entscheidungsträger müssen ihre Entscheidungen auch im Konfliktfall an der Zukunft prüfend treffen. Mithin entsteht ein Vorstellungsbild der Zukunft als sicher eintretender Zeitraum, der gewissermaßen in der Gegenwart schon messbar erscheint.

Die Anerkennung der Bedeutung der Zukunft für die Konfliktlösung ist ein Grund dafür, weshalb sich die Mediation von anderen Konfliktmanagementverfahren unterscheidet.
Kreuzen Sie an, welche der folgenden Aussagen in diesem Zusammenhang als wahr zu verorten sind.

Die Mediation bietet ein Verfahren an, in dem sich die Parteien über mögliche Entwicklungen und über bisher verborgene Interessen austauschen können.
Die Mediation als Verfahren, bei dem alle Interessenten beteiligt sind, ist dafür geeignet, strategisch und somit zukunftsbeanspruchend zu arbeiten, um so eine gewisse Grenzenlosigkeit der Möglichkeiten zu eröffnen.
Die Zukunft wird in der Mediation als etwas Unumgägngliches und Unbeeinflussbares angesehen, was die Notwendigkeit der Konfliktlösung im Jetzt verdeutlicht.
In der Mediation werden die möglichen Folgen des Konflikts in der Zukunft im Blick behalten. Das hauptsauptsächliche Ziel der Mediation ist es jedoch, darauf zu schauen, was bereits passiert ist und wer wie dazu beigetragen hat, dass der Konflikt entstanden ist.

Die Mediation als Konfliktmanagementverfahren ist mehr als eine Vermittlung von Streitparteien und mehr als Schlichten oder implizites Richten. Sie bietet ein Verfahren für den Austausch über mögliche Entwicklungen und bisher verborgene Interessen. Dadurch nimmt sie zwei Elemente besonders in Anspruch. Die Zukunft ist eines davon.
Nennen Sie das zweite Element.

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